In der faszinierenden Welt der Natur offenbart sich ein Universum, das oft verborgen bleibt und nur darauf wartet, sichtbar gemacht zu werden. Die Wurzel, als tief verwurzeltes Symbol des Ursprungs, lädt uns ein, in die Geschichten einzutauchen, die sie zu erzählen hat. Die Form der Wurzel erzählt von der Kraft des Lebens, vom Streben nach Licht und dem unaufhörlichen Kampf gegen die Widerstände des Daseins. 
Indem ich mich auf diese Formen einlasse, eröffnen sich neue Perspektiven und interpretative Freiräume. Doch bis zur endgültigen Skulptur ist es ein weiter Weg. Zu Beginn steht die Suche nach dem idealen Anblick. Jede Seite des Objekts präsentiert sich anders: Was ist oben? Was unten? Was hinten oder vorne? Diese Fragen führen mich zu einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Material, dessen Charakter und Botschaft welche ich respektvoll ergründe. Durch manuelle Arbeit entstehen Skulpturen, die die Essenz der Wurzel in all ihren Facetten einfängt. Ich stehe seit jeher in enger Verbindung zur Natur und lasse diese Beziehung in meine Werke einfließen. Ich verwende ausschließlich natürliche Materialien und gestalte die Oberflächen meiner Skulpturen offenporig. Die Rohheit und Unverfälschtheit des Materials sprechen eine eigene Sprache. Im Verlauf meiner  Arbeiten integriere ich Mineralsteine, die in ihrer Form und Struktur ähnlich faszinierende „Zufallsprodukte“ der Erde sind wie die Wurzeln selbst. Diese meist runden Mineralsteine agieren als ruhender Gegenpol zur Dynamik der Wurzeln und bereichern die darzustellende Form – sie tragen zur besseren Lesbarkeit der Skulptur bei und laden den Betrachter dazu ein, seine eigene Interpretation der dargestellten Elemente zu finden.
So entfaltet sich in der Kunst der Wurzeln eine dynamische Bewegung, die sowohl Ruhe als auch Lebendigkeit verkörpert. In diesem Spannungsfeld zwischen Natur und Kunst zeigt sich das Potenzial, uns in die Tiefen unserer eigenen Wahrnehmung und Interpretation zu entführen.